„Letting Go“ von M.J. O’Shea

„Letting Go“ von M.J. O’Shea

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„Letting Go (Rock Bay 2)“ von M.J. O’Shea

KLAPPENTEXT:

Drew hat fast sein ganzes Leben in der kleinen Stadt Rock Bay verbracht und sich irgendwie damit abgefunden, seine Bisexualität geheim zu halten, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Als er allerdings dem jüngeren Mason begegnet, wird seine Entscheidung, den mit einem Coming-out verbundenen Ärger zu vermeiden, ordentlich ins Wanken gebracht. Auch wenn ihre Gespräche vorerst nicht über ein verlegenes Hallo hinausgehen, wissen beide Männer genau, dass ihnen das auf Dauer nicht reichen wird. Doch Mason hat gerade erst eine toxische Beziehung hinter sich gelassen und wagt es zunächst nicht, wieder jemandem zu vertrauen. Und auch Drew muss erst einmal den Mut finden, er selbst zu sein und sein Leben nicht von den Erwartungen anderer bestimmen zu lassen. Aber vielleicht sind sie bereit, etwas zu riskieren, wenn sie wissen, dass sie sich in den Rückhalt des jeweils anderen fallen lassen können…

MEINUNG:

Mit ‚Letting Go‘ haben wir den zweiten Band der Rock Bay Reihe, dieser ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse von Band 1 gelesen werden. Ich kannte Band 1 auch nicht vorher, werde das aber noch nachholen denn das Paar taucht natürlich in Band 2 auch auf und ich möchte ihre Geschichte definitiv auch noch lesen.
Aber jetzt erstmal zu der Geschichte von Drew und Mason.

Der Klappentext fasst sehr gut zusammen was einen als Leser in dem Buch erwartet, deshalb will ich gar nicht viel zum Inhalt sagen, sondern mich auf meine Leseeindrücke konzentrieren.
Ich muss sagen, dass ich mich im ersten Viertel des Buches ein bisschen schwer getan habe mit Drew. Seine Art mit seinen „Freunden“ umzugehen und so viele Sachen einfach hinzunehmen statt für sich oder andere einzustehen, hat mir zunächst nicht gefallen. Aber nach und nach entwickelt man ein Gespür für ihn, für die Art wie er denkt und handelt und kann zumindest nachempfinden warum er reagiert, wie er reagiert.
Vor allem dann im Zusammenspiel mit Mason und auch mit seiner Entwicklung während der Geschichte mochte ich ihn dann aber richtig gern.

Als jemand, der selber auf dem Dorf aufgewachsen ist, konnte man viele der Kleinstadt Schrulligkeiten der Bewohner von Rock Bay wiedererkennen. Negativ aber auch positiv.
Interessant fand ich auch den Aufbau der Geschichte, denn fast über die Länge des ersten Drittels des Buches laufen die Geschichten von Drew und Mason parallel ab, ohne dass die beiden überhaupt Kontakt haben. Sehr ungewöhnlich aber total passend zur Story.
Die ersten Begegnungen bestehen immer nur aus einem „Hi“ oder „Hallo“….das war köstlich, wie zwei gestandene Männer es nicht schaffen, eine richtige Unterhaltung in Gang zu kriegen 🤣

Drew und Mason haben keine leichte Geschichte. Es ist nicht alles sofort schön und rosarot und die Big Lovestory. Aber ich finde die Dynamik zwischen den beiden sehr besonders und ich mag auch die Geschichte an sich sehr gern. Es ist eine relativ unaufgeregte Geschichte ohne viel Drama-Drama aber mit ein bisschen Lebens-Drama. Never too much sondern genau richtig.
Wie gesagt ich möchte auf jeden Fall noch Band 1 lesen denn das Paar hat mir hier auch richtig gut gefallen.
‚Letting Go‘ ist für mich nicht nur der perfekte Titel für das Buch, sondern auch eine schöne Metapher für die Geschichte an sich. Mason, der nach seiner unschönen letzten Beziehung wieder Vertrauen aufbauen muss zu anderen Menschen und Drew, der seine sichere Komfortzone verlassen muss um zu sich selbst zu finden, müssen beide auf eine Art loslassen lernen. Zulassen, dass sich Dinge entwickeln, mit denen man vielleicht nicht gerechnet hat. Loslassen und hoffen, dass da jemand ist, der einen auffängt. Das sind Drew und Mason für mich.

Das Cover finde ich ganz ok aber relativ nichtssagend. Ein hübscher Kerl im Flanellhemd vor ländlicher Landschaftskulisse. Passt zum Buch aber kein Cover, das mir in Erinnerung bleiben wird, weder positiv noch negativ.
Der Schreibstil von M.J. O’Shea bzw.die Übersetzung von Anne Sommerfeld empfand ich als angenehm lesbar. Locker und leicht, gute Dialoge und flüssig zu lesen.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Ein ungewöhnlicher Story Aufbau, eine gute Geschichte und zwei tollen Protagonisten…was will man mehr?
Ich empfehle es gerne weiter.

Vielen Dank an den Cursed Verlag für das Bereitstellen des Ebook Rezensionsexemplares.

LG Tanja