„Der Morgen, den ich fürchte“ von Eliza Bauer
Klappentext:
Nach dem Verkauf des Hauses nimmt David auf einem letzten Rundgang Abschied. Sein halbes Leben hat er hier verbracht. Jeder Raum, jeder Winkel, jede Ecke des Gartens birgt Erinnerungen – an schöne und schwere Zeiten, an Freude und Leid, doch vor allem Erinnerungen an Adam, der vor über dreißig Jahren Davids Leben auf den Kopf gestellt hat.
Als sie sich Mitte der 80er Jahre auf der Einweihungsfeier begegnen, ahnt David noch nicht, dass aus der zögerlichen Freundschaft zu dem Mann, der das Haus entworfen und gebaut hat, mehr werden könnte – falls David den Mut findet, sein altes Leben hinter sich zu lassen und seinem Herzen zu folgen.
Meinung:
Wir begleiten David auf dem letzten Rundgang durch sein Haus. Sein Zuhause der letzten 30 Jahre. David geht auf die 70 zu und die Versorgung des großen Hauses und des Gartens ist ihm zuviel geworden. Während des letzten Rundgangs wechselt die Geschichte zwischen Gegenwart und 1984 hin und her. Wir erfahren durch die Vergangenheit wie sich der bis dato heterosexuelle David, nach der Scheidung von seiner Frau, in Adam verliebt. Mit welchen Unsicherheiten er kämpft, mit welchen Zweifeln, mit welchen Problemen.
Und wir erfahren in der Gegenwart wie liebevoll und einzigartig ihre Liebe ist und dass auch nach 30 Jahren die Anziehungskraft immer noch da ist.
Adam und David sind bereits gestandene Männer als sie sich begegnen und sie sind zusammen gereift und haben ein gemeinsames Leben aufgebaut, in der Homosexualität noch eher schwierig war. Beide Männer haben sich beruflich verwirklicht, vor allem David hat erst mit der Begegnung mit Adam den beruflichen Weg eingeschlagen, der ihn 30 Jahre erfüllt hat.
Ich habe selten ein so unaufgeregtes aber liebevolles und schönes Buch gelesen. Man hat durchgehend ein Lächeln im Gesicht und erfreut sich an der Geschichte einer großen Liebe, die auch in höherem Alter ungebrochen ist.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.
LG Tanja